Als sich mitten am portugiesischen Jakobsweg herausstellt,dass dieser nicht ihr Weg ist,
beginnt für die Autorin die Reise erst wirklich.
Die Reise auf der Suche nach dem Wohlgefühl.
Versperrte, unheimlich wirkende Unterkünfte,
Schreckensgedanken von Monstern in entgegenkommenden Autos,
aber auch atemberaubende Ausblicke und herzerwärmende Begegnungen
machen ihren Solotrip zur spannenden Entdeckungsreise.
Auch in die eigene Seele.
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LESEPROBE
Der Weg vom Flughafen bis zum Meer ist erwartungsgemäß nicht sonderlich schön,
aber bereits nach einer Stunde Gehzeit liegt er vor mir, der Atlantik.
„Silvia, jetzt bist du da! Allein. Auf deinem Camino!“
Ein schönes und auch aufregendes, kribbelndes Gefühl, aber irgendwie scheint es nicht ganz in mir anzukommen.
Als wäre meine Stimmung fast so getrübt wie der Himmel über mir.
Ja, ich habe es wirklich getan. Ich stehe hier.
Aber nicht nur ich.
Ziemlich schnell wird mir bewusst, was es heißt, auf einem bekannten Pilgerweg zu wandern.
Pilger, so weit das Auge reicht. Hinter und vor mir erblicke ich wackelnde Rucksäcke.
Dennoch starte ich motiviert auf dem betonierten Weg die Küste entlang.
Ich will einfach nur gehen, meine Gefühle ordnen und ankommen.
In meiner gewohnten Gehgeschwindigkeit überhole ich dabei zahlreiche Gruppen und Paare.
Ich spüre den angenehmen, aber kühlen Wind, den der Atlantik an die Küste trägt,
und genieße die Wärme an diesem wolkenverhangenen Tag.
Mit diesen angenehmen Temperaturen habe ich heute nicht gerechnet,
denn laut Wetterbericht sollten mich die nächsten Tage mitunter starke Gewitter und Kälte begleiten.
Ein Schritt folgt dem anderen. Immer auf der Ausschau nach schönen Plätzen in der Natur.
Gerne würde ich eine längere Pause machen und mir an einem gemütlichen Ort Zeit nehmen, um zur Ruhe zu kommen.
Ich werde aber nicht wirklich fündig.
Und so bleibe ich immer wieder nur kurz stehen, um wärmende Kleidungsstücke abzulegen oder zu trinken.
Jetzt kommen jene Menschen an mir vorbei, welche ich auf den letzten Metern überholt habe und die ich dann wiederum überhole.
„Bom Caminho!“, grüßen wir uns. Einmal. Zweimal. Dreimal.
Ich wundere mich, warum sie dermaßen warm eingepackt sind,
und erfahre später, dass es bis kurz vor meiner Landung durchgehend geregnet hatte.
Dementsprechend ausgekühlt und nass sind sie dankbar um jedes Gefühl der Wärme.
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INFORMATIONEN ZUM BUCH
Silvia Grübler
MEINE WANDERUNG AUF DER SUCHE NACH DEM WOHLGEFÜHL
Illustriert von Joachim Grübler
ISBN: 978-3-903190-68-9
1. Auflage März 2025
Hardcover, Fadenheftung
184Seiten, € 24,20
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