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Eine angeblich verfängliche Beichte Anton Bruckners auf einem mittlerweile verschollenen Manuskript,
ein vermuteter Mord an dem damaligen Finder, einem Brucknerforscher,
ein tatsächlich tödlicher Anschlag auf einen Professor der Bruckneruniversität heute:
Das sind die anfänglichen Eckpunkte einer Detektivgeschichte,
in deren Verlauf noch viel seltsamere Dinge geschehen und nichts so ist, wie es zunächst scheint.
Der Autor überrascht uns in regelmäßigen Abständen, bis er am Schluss gekonnt die Fäden zusammenführt.
Dazwischen gibt es jede Menge Insiderwissen über die große Welt der Musik,
die kleinere der Musikerinnen und Musiker untereinander
sowie einiges an Linzer Lokalkolorit.
Originell, spannend, und prächtig erzählt!

Kurt Mitterlehner - Musiker, Germanist, Lehrer

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LESEPROBE

Die drei Spürnasen hatten gerade die Bibliothek betreten, als sie schon angesprochen wurden.
„Was wollen Sie?“, sagte Frau Liebkind, ohne aufzublicken. Na, das ist ja eine freundliche Begrüßung, dachte Paul sarkastisch.
Vielleicht war es aber auch eine verständliche Reaktion auf ihr übermotiviertes und stürmisches Auftreten
in die sonst so leisen Aufbewahrungsräume der Noten, Bücher und sonstigen heiligen Exponate des musikalischen Wissens.
„Ist Alfred da?“, ignorierte er daher die harsche Begrüßung und versuchte,
mit einem jovialen Unterton sowie der Betonung des Umstands, dass er schon lange mit dem Bibliotheksleiter per Du war,
die angespannte Situation zu entschärfen. Und damit die Oberhand zu behalten. Es wirkte augenblicklich.
Mit recht untertänigem Kopfschütteln sagte die Bibliotheksassistentin:
„Herr Professor Klangbach, es tut mir leid. Dr. Karner ist nicht hier.“
„Wo ist er denn, liebe Frau Liebkind?“, kehrte er weiter den Überlegenen heraus.
Rita und Ruby waren beeindruckt, wie Paul eine derartige Situation zu beherrschen vermochte.
„Das weiß ich leider nicht, Herr Professor! Wie gesagt, es tut mir leid,
aber er müsste irgendwo im Haus sein. In einer Besprechung. Soll ich versuchen, ihn aufzutreiben?
Sein Handy hat er sicher ausgeschaltet, aber ich könnte ein paar Abteilungen anrufen, in denen er sich eventuell aufhalten könnte,
das würde vielleicht ein wenig Zeit brauchen.“
„Nein, nein, liebe Frau Liebkind! Das ist ganz und gar nicht nötig. Sie haben uns schon sehr geholfen, vielen Dank! Wir finden ihn schon.“
„Wie Sie meinen.“
„Auf Wiedersehen, Frau Liebkind! Und wie gesagt, vielen Dank für Ihre Hilfe!“
Aha, so geht man hier miteinander um, dachte Ruby amüsiert. Bei uns in der Redaktion ist das noch ein bisserl anders.
Da ist der Ton etwas rauer. Andererseits auch nicht so verlogen.
Als sie die Bibliothek bereits wieder verlassen hatten, sagte er: „Wohin soll ich mich wenden?“
Paul stutzte und bekam beinahe einen Lachkrampf. Er prustete vor sich hin: „Das ist jetzt aber nicht dein Ernst!
Du zitierst mich? Diese Frage habe ich doch immer Lucky gestellt,
wenn er wieder einmal gedankenversunken im Foyer herumgestanden ist und den Eindruck gemacht hat,
als wäre er unentschlossen, wohin er im nächsten Augenblick gehen sollte!“
„Ich weiß! Und falls du mich noch immer für einen Ignoranten hältst“, fuhr Ruby durchaus versöhnlich fort,
„dann muss ich dir sagen: Ich weiß mittlerweile noch viel mehr!
Es ist ein Zitat aus der Deutschen Messe. Und ist somit von Franz Schubert!“ Er war sichtlich stolz.
Doch das konnte Paul trotz der inzwischen entspannteren Lage zwischen den beiden ehemaligen Lieblingsfeinden nun doch nicht zulassen. Wieder seine Dozentenmiene aufsetzend sagte er:
„Falsch. Die Musik ist von Schubert. Das Zitat ist von Johann Philipp Neumann. Der hat nämlich den Text geschrieben.“
„Du oberg’scheiter Professor! Jetzt sei mal nicht so pingelig.“
„Süß! Aber wir haben keine Zeit für eure Scharmützel!“, warf Rita ein. „Wir müssen Dr. Karner finden.“
„Hast ja recht, Rita. Wo fangen wir an?“
Paul antwortete für sie: „Ich würde vorschlagen, wir fangen hier im ersten Stock an und schauen in alle Büros.
Was meint ihr?“

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INFORMTAIONEN ZUM BUCH

Erland Maria Freudenthaler
VERTONTER VERDACHT
ISBN:  978-3-903190-59-7
1. Auflage September 2023
Hardcover, Fadenheftung, Lesebändchen
244 Seiten, € 24,20

 

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